SV-Projekte 2024

Podiumsdiskussion mit Klaus-Peter Willsch

Der Spiegel bezeichnet ihn als den „Mann, der immer den nächsten Boxring sucht“: Klaus-Peter Willsch (CDU), der unseren Wahlkreis schon seit über 25 Jahren im Bundestag vertritt, besuchte uns am 6. März zur Podiumsdiskussion des PoWi-Leistungskurses E2 in der Aula. 

In seiner langen Zeit als Politiker ist Klaus-Peter Willsch in sehr unterschiedlichen Bereichen aufgefallen, sowohl international als auch bei uns in Deutschland und jedes Mal durfte er für seine Handlungen reichlich Kritik verbuchen. So ist er auf der einen Seite Vorsitzender des parlamentarischen Freundeskreises Berlin – Taipeh. Willsch fordert mehr Anerkennung des kleinen Inselstaates Taiwan gegenüber seinem großen Nachbarn China, wofür ihn die Chinesen scharf verurteilen. Bei uns in Deutschland hingegen fiel er vor allem wegen seinen Äußerungen zur möglichen Zusammenarbeit mit der AfD aus den Jahren 2014 und 2016 auf. 

In unserer einstündigen Diskussionsrunde behandelten wir daher mit Klaus-Peter Willsch beide Themen. Er erklärte uns die Aufgaben einer parlamentarischen Freundschaftsgruppe und hob die besondere Stellung dieser Verbindung mit Taiwan hervor. Die Freundschaftsgruppe ist eine der weniger direkten Verbindungen zu Taiwan, da Deutschland aufgrund der Ein-China-Politik keine offiziellen Kanäle und diplomatischen Beziehungen pflegen darf, was Willsch als unzeitgemäß und unsinnig verurteilt. Er sieht Taiwan als eine Vorzeigedemokratie im indopazifischen Raum und fordert daher mehr internationale Anerkennung für Taiwan. Spannend war sein Bericht von seiner Reise nach Taiwan, wo er von den höchsten Amtsträgern empfangen worden ist. Aus diesem ging deutlich hervor, dass Taiwan nicht nur ein wichtiger Wertepartner für Deutschland sei, sonder auch wirtschaftlich einen hohen Stellenwert für Deutschland tragen würde. Denn aus dem kleinen Inselstaat werden die begehrten Halbleiter weltweit exportiert. Umso wichtiger sei daher die Sicherheit Taiwans, die durch die Führung des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping deutlicher denn je auf einem dünnen Eis stehe, da dieser bis zum 100-jährigen Bestehen der Kommunistischen Partei (im Jahr 2049) Taiwan wieder zurück ins Reich holen möchte. Daher üben die Chinesen großen internationalen Druck aus, um Taiwan zu isolieren und verurteilen Besuche, wie den von Klaus-Peter Willsch. Doch dieser reagierte ebenso gelassen auf die Kritik Chinas, wie es mittlerweile auch die Taiwaner tun würden.

Das zweite Thema behandelten wir unter der Überschrift „Rechtsruck in der Gesellschaft“, welcher vor allem durch den Zuwachs der AfD-Wählenden immer deutlicher wird. Um diesem entgegenzuwirken, protestieren viele Bürger „gegen Rechts“. Willsch begrüßt grundsätzlich die Intention der Protestierenden, insistiert aber gleichzeitig gegen das Narrativ „gegen Rechts“ und appelliert das „Rechts“ nichts weiter sei als eine politische Ausrichtung und nicht mit Rechtsextremismus verwechselt werden darf.  

Um aber die Ursachen für den Aufstieg der AfD zu ergründen, legte Willsch uns zwei Aspekte aus: Willsch sieht als einen Grund für den Erfolg der AfD die Popularität auf Social-Media-Plattformen wie Instagram oder TikTok, auf welchen sich leicht politischen Inhalte verbreiten lassen, mit denen man Jugendliche erreichen möchte und Ressentiment geschnürt werden können. Als zweiten Aspekt sieht Willsch die, aus seiner Sicht, schlechte Arbeit der Bundesregierung, die manche Menschen dazu bewege, die AfD aus Protest zu wählen.

Seine Lösung heißt „gute Politik“, mit welcher man die Menschen wieder zurückgewinnen müsse und für welche die Union stehe. Uns stellte sich mit dieser Aussage die Frage, warum es dann der Union nicht gelingt, die enttäuschten Wähler der Ampelregierung aufzufangen. Hierauf reagierte der Unionspolitiker mit Kritik an der eigenen Partei. Er verwies darauf, dass die Union nicht ohne Grund 2021 abgewählt worden ist und in Themen wie der Flüchtlingspolitik oder dem Euro-Rettungsschirm viele Fehler gemacht worden seien. 

Spannend wurde es, als wir ihn mit seinen eigenen Positionen zur AfD konfrontierten. So äußerte Willsch 2014 und 2016 mehrmals Forderungen zur Zusammenarbeit mit der AfD, und stellte 2016 fest, dass AfD-Leute „ja keine Leprakranken sind“ und „dass man jene Partei zur Koalition auswählen solle, in der es am meisten Übereinstimmungspunkte gibt.“  Aufgrund dieser Aussagen erntete Willsch heftige Kritik aus den eigenen Reihen. Willsch stritt keineswegs ab, solche Aussagen getätigt zu haben und gab uns einen langen Ausblick, wie sich die Alternative für Deutschland in den letzten zehn Jahren verändert habe. An dem ständigen Wechsel der Vorsitzenden von Petry bis Weidel, könne man sehen, wie die Partei immer weiter von Extremisten gekapert worden sei. Auch die damalige Parteienlandschaft sei ein Grund für Willschs Aussagen über die AfD gewesen, da die CDU sowohl auf Bundes- ebenso wie auf Landesebene Schwierigkeiten gehabt hätte, einen geeigneten Bündnispartner zu finden. 

„Warum sollte man die CDU wählen?“ Hierauf antwortete Willsch 2021 in lakonischen Stil: „Um eine ökosozialistische Umerziehungsrepublik von Rot und Grün zu verhindern.“ Auf Nachfrage erklärte er, dass beide Parteien beabsichtigen würden, den Menschen vorzuschreiben, wie sie leben sollten. Nennenswerte Namen von Rot und Grün, die ein solches Ziel verfolgen sollen, nannte er nicht. Seine Position gegen die Grünen scheint Willsch auf alle Fälle verfolgen zu wollen. Auch der Aufruf von Friedrich Merz sich zumindest nach der kommenden Bundestagswahl die Grünen als Bündnispartner vorzustellen, lenkt ihn davon nicht ab. 

Insgesamt durften wir an diesem Tag sehen, dass sich die Meinung und Ziele des CDU-Politikers über die Jahre gehalten haben, so will er sich auch in der Zukunft für die Anerkennung Taiwans einsetzen, und er hält an den Prämissen gegen Grün und Rot fest, auch wenn diese angesichts der nächsten Wahlen immer wichtiger für die CDU werden. Immerhin distanziert er sich jetzt von seinen Aussagen aus den Jahren 2014 und 2016 und schaut etwas kritischer auf die AfD.

WHEELUP-Projekt an der Tilemannschule

Am Montag, den 11.03.2024 fuhr der WHEELUP!-Trailer unter vielen neugierigen Blicken auf den Pausenhof der Tilemannschule vor und stand unserer Schule knapp zwei Wochen lang zur Verfügung. Das Equipment, u.a. bestehend aus Inline-Skates, Scootern, Longboards und Waveboards, konnte sowohl im Sportunterricht als auch in einem Workshop im Rahmen der Hausaufgabenbetreuung eingesetzt werden und bereitete den Schülerinnen und Schülern große Freude.

Für die Einweisung fand am Montag, den 11.03.2024, zunächst ein Workshop für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8g3 mit Lehrkräfte-Hospitation statt. Die Geräte konnten anschließend von allen eingewiesenen Lehrkräften im Unterricht genutzt werden.

Ermöglicht wurde die Aktion im Rahmen eines Förderprogramms der AOK Hessen mit dem Ziel, Schulen zu unterstützen, für Kinder und Jugendliche attraktive Bewegungsformen- und Trends zu integrieren.

Schüleraustausch nach Paris – Lycée Montaigne –Tilemannschule im März 2024

Vom 10. bis zum 15. März hatten 20 Schüler und Schülerinnen der E-Phase sowie der Q-Phase unserer Schule die einmalige Gelegenheit, am Schüleraustauschprogramm mit dem renommierten Collège/Lycée Montaigne in Paris teilzunehmen. Begleitet wurden sie von den Lehrkräften Frau Risse und Frau Eirich.

Das Collège/Lycée Montaigne ist eines der renommiertesten Schulen der französischen Hauptstadt und bietet eine reiche kulturelle Erfahrung sowie ein hoch angesehenes Bildungsprogramm. Das Austauschprogramm war nicht nur eine Möglichkeit für unsere Schüler ihre Französischkenntnisse zu verbessern, sondern auch eine Gelegenheit, die faszinierende Kultur und Geschichte von Paris aus erster Hand zu erleben.

Während ihres Aufenthalts besuchten unsere Schüler das Collège/Lycée Montaigne und hatten die Möglichkeit, den Schulalltag ihrer Austauschpartner zu erleben. Diese Einblicke ermöglichten nicht nur den kulturellen Austausch, sondern förderten auch die interkulturelle Verständigung und Freundschaften über Ländergrenzen hinweg. Ein Höhepunkt des Programms war der Besuch des majestätischen Schlosses Fontainebleau, das reich an Geschichte und künstlerischer Pracht ist. Die Schüler tauchten in die Vergangenheit ein und erkundeten die prachtvollen Gärten und die opulenten Räume dieses historischen Wahrzeichens.

Neben dem Besuch des renommierten Kunstmuseums Musée du Quai-Branly war ein weiterer Höhepunkt des Programms der Besuch des lebhaften Montparnasse-Viertels, das für seine künstlerische Atmosphäre und seine gemütlichen Cafés sowie die Basilique Sacré Coeur bekannt ist.

Nach fünf Tagen kehrten die Schüler und Schülerinnen mit neuen Erfahrungen nach Limburg zurück. Doch der Austausch endete hier nicht, Anfang Juni 2024 werden unsere französischen Freunde unsere Schule besuchen, um unseren Schulalltag und unsere Lebensweise kennenzulernen.

Nina Eirich, Anja Risse

Rezertifizierung „Schule mit Schwerpunkt Musik“

Die Tilemannschule hat erneut die Zertifizierung „Schule mit Schwerpunkt Musik“ erhalten. Bei einer feierlichen Übergabe im Dr. Hochs Konservatorium in Frankfurt erhielten Schulleiterin Regine Eiser-Müller und Musiklehrer Sebastian Fröhlich das Zertifikat aus den Händen von Ministerialrat Marcus Kauer. Das Zertifikat ist vier Jahre gültig und Ausdruck für die hervorragende musikalische Arbeit, die an der Tilemannschule geleistet wird.

Zu Besuch bei Jim McNeely – Jazzlegende und Chefdirigent der hr-bigband

Am Dienstag, den 27.02.2024, hat sich für eine kleine Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Musik-Grundkurses von Herrn Fröhlich eine ganz besondere Möglichkeit geboten: Zu Gast im Hessischen Rundfunk in Frankfurt konnten die Schülerinnen und Schüler über zwei Stunden lang den Chefdirigenten der hr-bigband, Jim McNeely, interviewen, der für zwei Wochen aus New York nach Frankfurt gereist ist, um zusammen mit der Bigband zu arbeiten. Als besondere Herausforderung musste das gesamte Gespräch auf Englisch geführt werden, was für die Schülerinnen und Schüler jedoch kein Hindernis dargestellt hat. Gemeinsam mit Jim McNeely haben wir das Programm für das Konzert der hr-Bigband am 14.06.2024 mit dem Thema „Spotlight Jazz: Princess of Darkness – Miles Davis“ zusammengestellt und uns über die Besonderheiten in Miles Davis‘ Wirken als Musiker ausgetauscht. Neben Jim McNeelys beeindruckender Expertise auf dem Gebiet des Jazz und seinen spannenden Anekdoten über Miles Davis, waren wir vor allem von seiner bodenständigen und sympathischen Persönlichkeit beeindruckt.

Ermöglicht wurde Projekt durch unsere Auswahl als „Spielzeitschule“ für die Saison 2023/24, im Rahmen dessen der gesamte Musik-Grundkurs der Q1/2 gemeinsam mit dem Hessischen Rundfunk für die Gestaltung und Moderation eines Konzertes der hr-Bigband verantwortlich ist. Das Konzert findet am Freitag, den 14.06.2024 im hr-Sendesaal in Frankfurt statt und widmet sich der Musik des Jazztrompeters Miles Davis.

Erfolgreiche Teilnahme der Tilemannschule am Tag der Mathematik 2024 in Wetzlar

(swg) Am 9. März 2024 fand der alljährliche Tag der Mathematik in Wetzlar statt, an dem 11 Schülerinnen und Schüler des Mathematik-Leistungskurses Q2 von Herrn Dr. Schweisgut und ein Schüler des Mathematik-Grundkurses Q2 von Frau Brück in drei Gruppen in verschiedenen Wertungskategorien mit herausragenden Leistungen antraten. Die erfolgreiche Teilnahme ist das Ergebnis der guten Vorbereitung durch den Verantwortlichen für mathematische Wettbewerbe an der Tilemannschule, Herrn Lammerer. Neben einem Gruppenwettbewerb konnten die Schülerinnen und Schüler ihre mathematischen Fähigkeiten in einem Einzelwettbewerb und einem Schnelligkeitswettbewerb unter Beweis stellen.

Besonders hervorzuheben ist die Leistung der Gruppe bestehend aus den Schülerinnen und Schülern Nicolas Weißenberger, Benjamin Jürgens, Eliane Sturm und Mina Stahlhofen, die den 2. Platz in der Gruppenwertung von insgesamt 36 Gruppen erreichte.

Neben der Gruppenwertung konnten auch einzelne Schülerinnen und Schüler ihr Können im Wettbewerb unter Beweis stellen. Hierbei erzielten Eliane Sturm und Mina Stahlhofen beeindruckende Ergebnisse, indem sie den dritten bzw. den fünften Platz in der Einzelwertung von insgesamt 146 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erreichten. Diese individuellen Erfolge zeigen das hohe Niveau des Mathematikunterrichts an der Tilemannschule sowie das Engagement der Schülerinnen und Schüler.

In der Gesamtwertung aller Standorte, an denen der Tag der Mathematik durchgeführt wurde, belegte die Gruppe der Tilemannschule einen respektablen 15. Platz von insgesamt 204 teilnehmenden Gruppen. Ebenso konnten sich die beiden erfolgreichen Schülerinnen Eliane Sturm und Mina Stahlhofen über ihre Platzierungen auf den Rängen 21 und 28 von insgesamt 850 Schülerinnen und Schülern freuen.

Aber auch die anderen beiden Gruppen der Tilemannschule zeigten beachtliche Leistungen. Die Gruppe bestehend aus Helen Stein, Lilly Benack und Marie Gillen erreichte den 18. Platz, während die Gruppe mit den Schülerinnen und Schülern Rafael Götzky, Botond Máté Farkas, Mingie Choi, Tilmann Meyer und Arda Aksoy den 22. Platz belegte. Diese Ergebnisse spiegeln den gemeinsamen Einsatz und das Talent der Schülerinnen und Schüler wider, die durch ihre Teilnahme am Tag der Mathematik ihr Interesse und ihre Fähigkeiten in der Mathematik unter Beweis stellten.

Die Ehrung der Preisträger durch Herrn Fiedler vom Mathematik-Zentrum Wetzlar und Herrn Fredl vom Staatlichen Schulamt Limburg-Weilburg und den Lahn-Dill-Kreis bildete den krönenden Abschluss eines erfolgreichen Tages für die Tilemannschule. Die stolzen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kehrten mit wertvollen Erfahrungen, Erkenntnissen und Sachpreisen zurück und sind motiviert, auch in Zukunft ihr mathematisches Potenzial weiter auszubauen und zu zeigen.

Aktion Schulen gegen Hunger 2024

Seit dem Schuljahr 2022/23 unterrichten wir an der Tilemannschule ein neues, innovatives Fach in der Jahrgangsstufe 9: BNE – Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Einige engagierte Lehrkräfte haben Unterrichtseinheiten und Projektvorschläge entwickelt, neue kommen in diesem Schuljahr dazu. Im Rahmen von BNE haben sich die Klassen 9g2 und 9g4 überlegt, dass sie an einem Projekt mit dem Titel „Schulen gegen Hunger“ teilnehmen möchten. Es verbindet das Fachwissen über den weltweiten Hunger und den Ursachen der sozialen Ungleichheit mit dem eigenen sozialen und sportlichen Engagement.

 Das Projekt verfolgt drei Ziele:

  • Bildung gegen den Hunger: Sensibilisierung für das Thema Hunger und Mangelernährung, Lernen von globalem Verantwortungsbewusstsein
  • Sport gegen den Hunger: Schülerinnen und Schüler werden selbst aktiv durch sportliches Engagement und suchen Sponsoren.
  • Eine Welt ohne Hunger: Die Spendeneinnahmen unterstützen lebensrettende Projekte gegen den Hunger weltweit.

Diese Woche nahmen die Klassen 9 und 10 am Infomodul teil. Die Teilnehmenden wissen nun, woher die globale Ungleichheit kommt und in welchem Zusammenhang sie mit dem Welthunger steht. Auch können sie nun verstehen, dass Ungleichheiten im Leben auf verschiedene Lebensbereiche Auswirkungen haben und können mögliche Folgen besser bewerten.

Die Schülerinnen und Schüler sind nun mit einem Teilnahmepass für das Projekt ausgestattet und suchen sich die Sponsoren. Während einer Doppelstunde können sie im regulären Sportunterricht einen kleinen klasseninternen Spendenlauf durchführen. Die Aktion wird vom Organisationsteam aus den Klassen 9g2 und 9g4 begleitet.  

Wir freuen uns, wenn ein kleiner Beitrag gegen den weltweiten Hunger geleistet werden kann.

Intensivklasse: Der Anfang ist geschafft! Und was kommt jetzt?

Nach fast zwei Jahren intensivem Deutschlernen in der Intensivklasse der Tilemannschule haben zehn Schülerinnen und Schüler nun das B1-Sprachniveau erreicht, das die Voraussetzung für den Übergang in eine deutsche Regelklasse ist.

In vier vorgegebenen Kompetenzbereichen hat sich die Mehrheit der Klasse die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten erarbeitet: Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben.

Das zweite Halbjahr werden vier Schülerinnen und Schüler an der Tilemannschule fortsetzen, sechs weitere Schülerinnen und Schüler sind in die Realschule übergegangen und streben dort einen baldigen Abschluss an.

Um sich über Berufsbilder und Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland zu informieren, besuchte die Klasse im Vorfeld das Berufsinformationszentrum. Die Berufsberaterin Frau Breuer gab der Klasse zunächst anhand einer Präsentation einen Überblick über die verschiedenen Schulabschlüsse und Wege in das Berufsleben. Im Anschluss konnte jeder Einzelne individuell nach Berufen recherchieren, die den persönlichen Interessen entsprechen.

Mit dem Abschluss der Intensivklasse ist nun der erste wichtige Schritt in Deutschland geschafft. Für alle weiteren Schritte in die Zukunft wünschen wir allen Schülerinnen und Schülern alles Gute und viel Erfolg!

Katharina Stumbeck

Sauzay-Programm an unserer Abibac-Partnerschule in Pau/Südwestfrankreich 2023

Hallo, ich bin Hanna Forestier und mittlerweile in der E-Phase. In der 10. Klasse habe ich mich für einen längeren Austausch in Frankreich entschieden. Ich wollte Frankreich als Land genauer kennenlernen, außerdem war die Sprachverbesserung ein weiterer Grund, einen Austausch wahrnehmen zu wollen. Nach langem Überlegen entschied ich mich für ein 6-wöchigen Austausch!

Zunächst kam meine Austauschpartnerin für 6 Wochen nach Limburg und besuchte die Schule mit mir, begleitete mich durch meinen Alltag und erlebte viele interessante und schöne Dinge. Wir besuchten Orte und Einrichtungen in unserer Umgebung, wie das Deutsche Eck in Koblenz oder Schloß Freudenberg in der Nähe von Wiesbaden, machten Fahrradtouren, gingen Eis essen und erlebten noch viele weitere Sachen.

Für mich ging es am 19.5.23 mit dem Flugzeug nach Pau, in den Süden Frankreichs, wo ich von meinem Gastvater und meiner Austauschpartnerin am Flughafen abgeholt wurde. Als wir mit dem Auto eine halbe Stunde später in deren Zuhause ankamen, wurde ich herzlich von meiner Gastmutter und dem Bruder meiner Austauschpartnerin begrüßt.

Die ersten Tage waren etwas schwierig für mich, da ich mit Heimweh zu kämpfen hatte, jedoch verbesserte sich die Situation auch schnell wieder, indem ich durch meine Austauschpartnerin mit Aktivitäten abgelenkt wurde. Hilfreich war in dieser Situation auch, dass wir uns schon gut kannten.

Während meines Aufenthaltes machten wir viele Fahrradtouren, gingen öfters shoppen und auch in die Pyrenäen wandern, was sehr schön war. Dort sind wir mit einer Bergbahn durch die Berge gefahren und hatten den besten Ausblick – auf manchen Bergen lag sogar Schnee. Dort haben wir auch schöne Bilder geschossen, weil wir beide gerne fotografieren J

An einem Nachmittag sind wir in die Innenstadt Paus gefahren und haben dort ein Autorennen geschaut – in dieser Zeit hatten die Schüler schulfrei, weil es zu laut sei, um sich konzentrieren zu können. Da hat sich meine Austauschpartnerin gefreut J
Ein anderes Mal bin ich mit meiner Corres und meiner Gastmutter mit dem Fahrrad in einen kleinen Ort gefahren, wo wir eine Kunst-Kreativausstellung besucht haben. Dieser Ausflug hat mir auch viel Spaß gemacht, da ich eine ähnliche Ausstellung in Limburg und Umgebung noch nicht gesehen habe. Da meine Gastfamilie einen Pool besaß, hatten wir bei dem guten Wetter auch viel Spaß und nutzten die warmen Temperaturen zum Schwimmen und Abkühlen im Pool ausgiebig.

Ich durfte sogar bei einem deutschen Theaterstück in der Schule mitspielen, bei dem ich den französischen Mitschülern bei Problemen mit der deutschen Sprache helfen konnte, was mir viel Spaß gemacht hat.

Meine Corres geht in ihrer Freizeit gerne Segelflugzeug fliegen und hat mich während meines Austausches einmal mitgenommen, was ich nie vergessen werde… ich durfte mit einem französischen Piloten bestimmt 40 Minuten lang fliegen und hatte einen super Ausblick. Aber zu Beginn des Fluges wurde mir auf französisch Schritt für Schritt probiert zu erklären, wie ich mich verhalten müsse, wenn während dem Flug ein Problem auftrete. Manche Erklärungen hatte ich nicht komplett verstanden, sodass der Pilot mir mit Hand und Fuß erklärte bzw. gezeigt hat, in welche Haltung ich gehen müsse und was es für ein Codewort gäbe. Wenn ich jetzt rückblickend darüber nachdenke, muss ich immer noch lachen, weil es im Nachhinein so lustig war. In dem Moment war mir eher schlecht vor Angst J

Während des Fluges hat sich der Pilot immer wieder versichert, dass es mir gut gehe, indem er in ein Mikro, das mit mir verbunden war, gefragt hat: ,,Ça va? Préviens-moi si tu ne te sens pas bien.“ und ich habe immer nur mit „Oui oui!“ geantwortet, obwohl ich oben in der Luft nach 2 Minuten wusste, das mache ich nie nie wieder. Als ich wieder Boden unter meinen Füßen hatte, habe ich erstmal meiner Austauschpartnerin erzählt, dass ich es in der Luft gar nicht so toll fand, noch Tage später haben wir darüber gelacht.

Während meines längeren Austausches fand noch ein 10-Tage-Austausch der Tilemannschule in Pau statt, bei dem ich auch teilnahm. Während der 10 Tage hatten wir ein abwechslungsreiches Programm: Wir wanderten in den Pyrenäen, gingen in ein Museum, machten viel als Gruppe gemeinsam und besuchten auch das Schloss in Pau.

Was für mich in Frankreich zunächst neu war, war das Essen. In Frankreich habe ich viel mehr kleine Mahlzeiten gegessen als hier in Deutschland, weil es Salat bzw. frisches Gemüse als Vorspeise gab, die Hauptspeise, Baguette und noch Nachtisch. Mehrgängige Mahlzeiten sind in Deutschland ja eher nicht alltäglich. Wir haben jeden Tag Baguette gegessen und auch manchmal Croissants, die wir aber tatsächlich herzhaft gegessen haben und nicht, wie gewöhnlich mit Nutella oder anderen süßen Aufstrichen.

Die Schule in Frankreich unterscheidet sich stark von der Schule in Deutschland. Morgens um 7 Uhr sind wir immer mit dem Bus losgefahren und sind dann 20 Minuten später am Lycée Barthou angekommen. Täglich haben die französischen Schüler von ca. 08:00h bis 17:00h/18:00h Unterricht.

Die Schule ist viel größer als die Tilemannschule und zu Beginn war ich mir sicher, dass ich mich nur verlaufen werde. Aber ich muss sagen, dass ich mich nach kurzer Zeit gut zurecht fand und auch genau wusste, wo meine Austauschpartnerin Französisch, Mathe oder auch Deutsch hatte. Die Ausstattung unserer Schule ist besser als die in Frankreich- die Stühle zum Beispiel in Frankreich waren Plastikstühle, auf denen man nicht sehr stabil sitzen konnte, bzw. gab es sogar Stühle, die gar keine Lehne hatten. Zwei Stunden auf einem Stuhl zu sitzen, der keine Lehne hat- kann ich aus Erfahrung sagen- ist nicht sehr angenehm.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich sehr dankbar bin, dass ich diesen Austausch wahrnehmen konnte! Ich habe neue Freunde kennengelernt, mit denen ich wöchentlich in Kontakt bin und natürlich bin ich mit meiner Austauschpartnerin auch noch in engem Kontakt. Mehrmals wöchentlich schreiben wir und „daten uns up“, außerdem helfen wir uns auch gegenseitig mit der Sprache, indem wir uns zum Beispiel bei größeren Fehlern verbessern. Sie schreibt immer auf deutsch und ich nur auf französisch, sodass wir uns beide in der jeweils anderen Sprache weiterentwickeln können.

Durch diesen Austausch habe ich die „richtige“ französische Sprache kennengelernt, habe ich mich vor allem im Sprechen stark verbessert und kann nur jedem empfehlen einen Austausch zu machen! Es ist nicht wichtig, die Sprache gut zu beherrschen, sondern sich für diese zu interessieren und sich zu trauen, diese zu verwenden. Schon nach ein paar Wochen spricht man sicherer Französisch, lernt alltägliche Redewendungen kennen und wird vertraut mit typischem Jugendvokabular. Für mich war der Austausch auch ein großer persönlicher Schritt, da ich zum ersten Mal für einen längeren Zeitraum alleine von zu Hause weg war.

An dieser Stelle auch herzlichen Dank an Herrn Linn, der den Austausch organisiert und mich ermutigt hat, solch einen längeren Austausch wahrzunehmen sowie an Frau Eiser-Müller, die mich für die Zeit des Austausches freigestellt hat.